Die Sprache der MPU: Wichtige Begriffe einfach erklärt
Die Sprache der MPU: Wichtige Begriffe einfach erklärt

Die Sprache der MPU: Wichtige Begriffe einfach erklärt

Die Sprache der MPU - kein Fachchinesisch

Die Sprache der MPU – warum so wichtig?

Bei der MPU kommt es nicht nur darauf an, was Sie sagen, sondern auch, wie Sie es sagen. Gutachter hinterfragen bestimmte Begriffe, weil diese zeigen, ob Sie sich selbstkritisch mit Ihrem Verhalten auseinandergesetzt haben. Dazu gehören Wörter wie „Einsicht“, „Verhaltensänderung“ oder „Verantwortung“. Wenn Sie wissen, was diese Begriffe bedeuten, können Sie sich besser ausdrücken – und Ihre Chancen auf ein positives Gutachten steigen.

Einsicht

Was heißt das?
Sie haben wirklich verstanden, warum Ihr Verhalten falsch oder gefährlich war – nicht nur, dass Sie „erwischt“ wurden. Sie brauchen nicht „zu Kreuze kriechen“, sollten aber schon deutlich machen: „ich habe verstanden.“

Wie können Sie das zeigen?

Besser: „Ich habe erkannt, dass ich damals nicht nur mich, sondern auch andere gefährdet habe.“

Nicht: „Ich hatte Pech bei der Kontrolle.“

Merke: Einsicht kommt von innen – es geht nicht um Ausreden, sondern um echtes Verstehen. Dieser Blick nach innen ist für die MPU fundamental. So wird z.B. in den Beurteilungskriterien von „inneren Faktoren“ gesprochen.

Verhaltensänderung

Was heißt das?
Sie haben nicht nur verstanden, was schiefgelaufen ist – Sie haben auch wirklich etwas geändert.

Wie können Sie das zeigen?

  • Sie trinken heute anders oder gar nicht mehr
  • Sie gehen anders mit Stress um
  • Sie haben Gewohnheiten angepasst (z.B. keine Partys mit viel Alkohol)
  • Sie gehen inzwischen anders – nämlich konstruktiv – mit Konflikten um

Merke: Zeigen Sie echte, alltagstaugliche Veränderungen – keine leeren Versprechen. Doch bitte keine hohlen Phrasen auswendig lernen. Schauen Sie sich stattdessen Ihre Alltagserfahrungen, Ihre Beziehungen zu anderen Menschen an. Je eindrücklicher und nachvollziehbarer Sie das tun, umso glaubwürdiger. „Geschichtenerzähler“ werden schnell entlarft. Märchen erzählen Sie besser Ihren Kindern ;-).

Rückfallprophylaxe

Was ist damit gemeint?
Sie haben sich überlegt, wie Sie verhindern, dass Sie erneut denselben Fehler machen.

Was heißt das jetzt konkret?

  • Sie wissen, dass Sie nicht nur rückfallgefährdet sind, sondern auch, wann Sie auf „kritische Situationen“ (z.B. nach Stress, auf Feiern) treffen könnten.
  • Sie nutzen Verhahltensalternativen (z.B. Sport, neue Hobbys, klare Regeln) und haben diese ausreichend „eingeübt.“. Nur so werden Sie zur Gewohnheit und damit auch von den Gutachtern als „belastbar“ betrachtet.

Merke: Planen Sie für den Notfall. Legen Sie sich Plan B und Plan C zurecht, falls der erste Plan nicht greift. Das zeigt, dass Sie vorbereitet sind und Verantwortung übernehmen.

Ursachenanalyse

Soziale Unterstützung bei der MPU-Vorbereiutng

Sie haben verstanden, warum es überhaupt zu dem Fehlverhalten kam – also was dahintersteckte. Oft tun wir uns extrem schwer damit, nach außen hin Fehler einzuräumen. Schließlich nagt das an unserem Selbstbild – und unserer gewünschten Außendarstellung. Besprechen Sie sich ruhig auch mit Menschen, die Sie gut kennen.

Wie können zeigen, dass Sie erkannt haben worin der Fehler lag?

  • Sie erkennen, was Sie damals beeinflusst hat (z.B. Stress, falsche Gewohnheiten) und was das bei Ihnen ganz konkret ausgelöst hat
  • Sie sprechen offen & ehrlich über Ihre damalige Situation – das ist unabdingbar. Haben Gutachter den Eindruck, Sie sollen hinter’s Licht geführt werden, geht das Gutachten relativ sicher negativ aus.

Merke: Oberflächliche Erklärungen wirken unglaubwürdig. Ehrlichkeit zahlt sich aus. Allerdings gilt auch – Sie brauchen sich nicht selbst belasten. Was nicht aus der Führerscheinakte ersichtlich ist, weiß der Gutachter i.d.R. nicht. Im Einzelfall kann es jedoch dennoch gut und sinnvoll sein, von „Dingen“ zu erzählen, die Sie vermeintlich „schlecht“ aussehen lassen, Möglicherweise können Sie Ihrer Glaubwürdigkeit dadurch einen Booster verpassen.

Motivation

Was ist damit gemeint?
Warum wollen Sie etwas verändern? Für den Gutachter sollte klar werden, dass Sie sich für sich selbst, nicht nur wegen der MPU verändern wollten und auch künftig wollen. Den Führerschein wiedererlangen zu wollen, ist zwar nachvollziehbar. Gegenüber dem Gutachter sollten Sie den Fokus jedoch keinesfalls darauf legen.

Gute Gründe kommen von innen. Zeigen Sie, was Ihnen wirklich wichtig ist.

Kontrollverhalten

Was heißt das?
Sie wissen heute besser, wie Sie sich selbst kontrollieren können – besonders in schwierigen Situationen. Ein anderer Begriff in diesem Zusammenhang ist häufig der der Impulssteuerungsfähigkeit. Sie erkennen beispielsweise frühzeitig, wenn Sie in eine Risikosituation geraten und behalten die Kontrolle – z.B. dadurch, dass Sie „Nein“ sagen, auch wenn andere Ihnen etwas etwas zu trinken anbieten.

Verantwortung

Stehen Sie zu Ihrem Verhalten und schieben die Schuld nicht auf andere oder auf die Umstände. Klar: oft wird unser Verhalten nicht unabhängig von äußeren Einflüssen zu erklären sein. Dennoch entscheiden am Ende Sie, wie Sie sich verhalten.

Wie können Sie das zeigen?

  • „Ich war der Fahrer – niemand hat mich gezwungen.“
  • „Ich dachte, ich hätte alles im Griff – das war falsch.“ – Dieser Aspekt hängt häufig mit einer gewissen Selbstüberschätzung zusammen. Auch das einzuräumen ist ggf. sicher sinnvoll.

Merke: Wer Verantwortung übernimmt, zeigt Stärke und Reife.

Risikobewusstsein

Was heißt das?
Sie wissen, wie gefährlich Ihr Verhalten war – für Sie und andere.

Wie können Sie das zeigen?

  • „Ich habe damals nicht realisiert, wie viel ich riskiert habe.“
  • „Heute ist mir klar, wie schnell ein Unfall passieren kann.“

Zeigen Sie, dass Sie heute anders über die Risiken denken. Schauen Sie sich bei dieser Gelegenheit auch ruhig Unfallzahlen an. Ein Blick in die lokale Tageszeitung kann ebenfalls das Bewusstsein schärfen.

Glaubwürdigkeit

Ihre Aussagen müssen zu Ihnen passen – und echt wirken. Siehe auch unter 4. Ursachenanalyse. Ihre Aussagen und Angaben sollten keinerlei Widersprüche aufweisen. Damit das gelingt, bleiben Sie ganz bei sich. Erfinden Sie nichts. Beschönigen Sie nichts. Relativieren Sie nicht.

Kurz gesagt: Lernen Sie nicht auswendig – verstehen Sie, worum es wirklich geht.

Stabilität – nicht unterschätzen

Ihre Veränderung soll nicht nur „Show“ sein oder nur für die Dauer der MPU gelten, sondern auch danach Bestand haben. Stabiltät erfordert einen längeren Zeitraum der praktischen Anwendung neuer Verhaltensweisen. Sie haben beispielsweise neue Gewohnheiten in Ihren Alltag eingebaut.

Und jetzt: Klartext

Viele Begriffe rund um die MPU mögen wie Fachchinesisch klingen und eher weniger alltagstauglich sein – sie helfen Ihnen aber, Ihr Verhalten besser zu verstehen und zu erklären. Wenn Sie wissen, was mit „Einsicht“ oder „Verantwortung“ gemeint ist, können Sie dem Gutachter zeigen, dass Sie wirklich an sich gearbeitet haben.

Wenn Sie dabei Hilfe brauchen: Es gibt professionelle Unterstützung – nicht zum Auswendiglernen, sondern um Sie wirklich vorzubereiten. Gerade wenn Sie wissen möchten, ob Sie gut vorbereitet sind: Lassen Sie uns gemeinsam draufschauen – buchen Sie einfach einen Einzelberatungstermin. Danach sind Sie schlauer:

oder testen Sie sich selbst: unser kostenloser MPU-Checker zeigt Ihnen, wo Sie stehen. Oder werfen Sie einen Blick auf die MPU-Checkliste – auch da finden Sie einige der oben genannten Begriffe wieder.

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