„Hat im Bekanntenkreis oder in den Medien schon jemand gehört, dass ein Proband diese Untersuchung beim ersten Mal gemeistert hat?“
Zitat von der Website eines Anbieters für MPU-Vorbereitungen
Käme die Frage von Betroffenen oder Menschen, die sich im Hinblick auf ihre bevorstehende MPU unsicher fühlten, so hätte ich volles Verständnis dafür.
Allein – sie ist es nicht: mit solch idiotischen Fangfragen (obiges ist z.B. ein Originalzitat auf der Website einer Fahrschule im Osten des Landes, die offenbar auf höchst fragwürdige Weise und teuer erkauft die „Wiedererlangung des Führerscheins“ verspricht – „ganz ohne Probleme“) versuchen fragwürdige MPU-Abzocker „Dumme“ zu finden, die sich auf dieses höchst fragwürdige und teure Abenteuer einlassen sollen.
Das Ergebnis lautet meist: negative MPU. Natürlich gibt es auch zahlreiche weitere Gründe, weshalb die MPU unerwünscht enden kann. Diese hängen jedoch mit der Art und Weise der MPU-Vorbereitung maßgeblich zusammen.
Das Problem:
Dubiose Anbieter, die sich auf diese höchst zweifelhafte Weise die Taschen füllen.
„Sau“-Doof 🫣, weil:
erstens die MPU ist kein Idiotentest ist. Die meisten Menschen, die Ihren Führerschein abgeben mussten, durchschauen derlei Praktiken und wenden sich an seriöse MPU-Vorbereiter.
Zweitens – natürlich besteht der weitaus größte Anteil der MPU-Klienten die MPU gleich im ersten Anlauf (nachdem sie sich gut vorbereitet mit ihrer Problematik auseinandergesetzt haben). Die oft zitierte „Durchfallquote“ existiert nicht.
Eine Warnung zum Schluss: Geschäft mit der MPU-Vorbereitung
Doch! – Von Schafen und Mäusen
Auf dem Markt der MPU-Vorbereitung wird viel Geld umgesetzt. Daher tummeln sich dort nicht nur eindeutig „schwarzen Schafe“. Diese erkennt man häufig an sog. „Bestehensgarantien“. Auch einige „graue Mäuse“, die etwas vom Kuchen abhaben wollen. Diese verfügen nicht über die Qualifikation und Erfahrung eines auf dem Gebiet der Verkehrspsychologie kundigen Diplompsychologen. Oft sind sie erkennbar unter der Bezeichnung „verkehrspsychologischer Berater“. Die Bundesanstalt für Straßenwesen empfiehlt ausdrücklich die Vorbereitung bei Psychologen mit verkehrspsychologischer Expertise, wie Sie sie z.B. bei mir finden.
Artenschutz für Psychologen
Bitte beachten Sie, dass der oft anzutreffende Begriff „MPU-Berater“ gesetzlich nicht geschützt ist. Jeder kann und darf sich so nennen. Gleiches gilt für MPU-Coach, MPU-Experte, MPU-Vorbereiter und andere. Daher sollten Sie die dort genannten Qualifikationen unbedingt hinterfragen. Geschützt dagegen sind die Berufsbezeichnungen Psychologe und Diplompsychologe. Hier können Sie sicher sein, dass Sie bekommen, was Sie zu recht erwarten. Fachliche Expertise auf höchstem Niveau.
Bin auch reingefallen. War aber kein psychologe. Ärgerlich… hab fast 2000 euronen bezahlt.
Hallo Sven,
ja, es ist wirklich schlimm. Leider hast Du nicht erwähnt, wie umfangreich die „Vorbereitung“ war. Bei 2000 EUR würde ich schon etwas entsprechendes erwarten. Wobei „Umfang“ nicht gleichzusetzen ist mit „Qualität“. Vielmehr sollte gelten: Qualität vor Quantität. Und die dürfte zumindest im Regelfall bei verkehrspsychologisch erfahrenen Diplompsychologen zu erwarten sein. Trotzdem muss ich gestehen, von meinen Klienten auch schon die ein oder andere Kollegenschelte gehört zu haben.
PN